Im Moment werden alle URLs in der urls.py im Hauptverzeichnis des Projekts definiert. Das wird auf Dauer unübersichtlich und verletzt außerdem das Don’t Repeat Yourself-Prinzip. Jede Applikation sollte seine URLs selbst bestimmen.
Also legen wir in der Applikation recipes eine leere Datei urls.py an. Sie soll die URLs der Rezepte aufnehmen:
from django.conf.urls import patterns, include, url
urlpatterns = patterns('recipes.views',
url(r'^rezept/(?P<slug>[-\w]+)/$', 'detail'),
url(r'^$', 'index'),
)
Das erste Argument der Funktion patterns, dass bis jetzt nur ein leerer String war, können wir nun verwenden. Es ist ein Prefix für alle Views, die in diesem Funktionsaufruf definiert werden. Deshalb müssen wir nur noch den eigentlichen Namen der View-Funktion angeben.
Die beiden URLs übernehmen wir ansonsten aus der URLConf des Projekts.
Wir können also nun die beiden URLs für die recipes Applikation aus der URLConf des Projekts entfernen. Statt dessen müssen wir die neue URLConf der Applikation einem URL zuweisen:
from django.conf.urls import patterns, include, url
# Uncomment the next two lines to enable the admin:
from django.contrib import admin
admin.autodiscover()
urlpatterns = patterns('',
# Examples:
# url(r'^$', 'cookbook.views.home', name='home'),
# url(r'^cookbook/', include('cookbook.foo.urls')),
# Uncomment the admin/doc line below to enable admin documentation:
# url(r'^admin/doc/', include('django.contrib.admindocs.urls')),
# Uncomment the next line to enable the admin:
url(r'^admin/', include(admin.site.urls)),
url(r'^', include('recipes.urls')),
)
Diese Konfiguration kannst du jetzt testen. Das Frontend sollte wie gewohnt funktionieren.
Nun sind die URLs aus der URLConf des Projekts in die Applikation verschoben worden, was zu mehr Übersichtlichkeit geführt hat. Aber es gibt immer noch Teile der Applikation, die ihre URLs selbst definieren.
Im Template recipes/templates/recipes/index.html wird der Link zum Rezept manuell definiert. Es kann also passieren, dass URL im Template nicht mit dem in der URLConf der Applikation übereinstimmt. Das werden wir ändern.
Als erstes geben wir den URLs in der URLConf der Applikation Namen:
urlpatterns = patterns('recipes.views',
url(r'^rezept/(?P<slug>[-\w]+)/$', 'detail', name='recipes_recipe_detail'),
url(r'^$', 'index', name='recipes_recipe_index'),
)
Die Funktion url akzeptiert ein Argument name, um dem URL einen Namen zu geben. Im Regelfall wird dieser nach dem Schema APPLIKATION_MODEL_VIEW vergeben. So kann ein Name nicht doppelt auftreten.
Das Model Recipe bekommt als nächstes eine neue Methode, damit jede Instanz ihren URL selbst erzeugen kann. Dafür ist die Methode get_absolute_url reserviert:
@models.permalink
def get_absolute_url(self):
return ('recipes_recipe_detail', (), {'slug': self.slug})
Der Dekorator models.permalink erwartet einen Tupel mit drei Werten:
Der Dekorator erstellt dann den URL und gibt diesen als String zurück.
Bemerkung
Mehr zum Thema Dekoratoren kannst du im PEP 318 nachlesen.
Zuletzt müssen die Templates an die neue Methode angepasst werden. Im Template recipes/templates/recipes/index.html wird der alte Aufruf
<li><a href="/rezept/{{ recipe.slug }}">{{ recipe.title }}</a></li>
durch einen neuen ersetzt
<li><a href="{{ recipe.get_absolute_url }}">{{ recipe.title }}</a></li>
Im Template recipes/templates/recipes/detail.html fügen wir einen Link zur Übersicht ein:
<a href="{% url recipes_recipe_index %}">zurück zur Übersicht</a>
So können alle URLs zentral in der URLConf verwaltet werden.